Willkommen Claus Allendorf
Bad Hersfeld, Garten
Bad Hersfeld
"Geschichte"
736 Einsiedelei des Bayern Sturmuis, nachmaligen Abtes von Fulda. Um 769 Klostergründung durch Lullus, Erzbischof von Mainz, 775 durch König Karl, der Später Kaiser Karl der Große wurde, zur Reichsabtei erhoben. Erste Großbasilika erbaut von 831 bis 850. Im Jahr 1038 unter Abt Meginher, der die älteste datierbare Glocke gießen ließ ( im Katharinenturm ), durch Brandt zerstört. Wiederaufbau mit Ergänzungen im Jahr 1144 beendet und im Beisein König Konrads III.geweiht. Im Siebenjährigen Krieg am 19. Februar 1761, als die Stiftskirche Hauptrücken musste, in Brand gesteckt und bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Seit 1950 Festspielstätte. Bei dem Linggdenkmal sehen Sie ein großes steinernes Doppelkreuz. Es bezeichnet die ehemalige Grenze zwischen Stadt und Stift. Und hier, beim Betreten des Stiftsgeländes, atmen sie den Hauch der Geschichte. Die gewaltige Kirchenruine gibt Zeugnis von Hersfelds religiöser Vergangenheit und ist heute eine der großflächigsten Open-air-Bühnen überhaupt, wo seit nunmehr 50 Jahren besten deutschsprachiges Freilicht-Theater geboten wird. ImStiftbezirk richtete sich Jahre 736 der Bayer Sturmius, ein Schüler des Bonifatius, später Abt von Fulda, eine Einsiedelei ein. Um 769 gründete Lullus, auch ein Schüler und Landsmann des Bonifatius, hier ein Benediktinerkloster und stellte es 775 unter den Schutz König Karls, der es zur Reichsabtei erhob. Im Jahr 780 Wallfahrtsort geworden, nachdem Lullus die Gebeine des Hl. Wigbert, des ersten Abtes von Fritzlar, in seine Klosterkirche überführt hatte, bekam Hersfeld einen solchen Zustrom von Gläubigen, dass bald groß angelegte Erweiterungsbauten notwendig wurden. 831 wurde der Grundstein zu der so genannten Bunkirche ( nach dem Abt Bun ) gelegt die fast dieselben Ausmaße wie die heute sichtbaren der Ruine hatte und schon 850 vollendet wurde. Währen der Amtszeit des Abtes Meginher ( 1036 – 1059 ), der die bereits erwähnte Lullusglocke ( im freistehenden Katharinen-turm ) gießen ließ, brannte die Klosterkirche ab. Ihr Wideraufbau mit den Ergänzungen wurde infolge der unruhigen Kriegszeiten, besonders unter Kaiser Heinrich der öfters in Hersfeld weilte und dessen Sohn Konrad auch hier geboren wurde erst im Jahre 1144 beendet. Am 16. Oktober, dem Todestag von Lullus, wurde das größte romanische Gotteshaus nördlich der Alpen im Beisein König Konrads. ( zwei Jahre später starb hier seine Gemahlin ) und vieler geistlicher und weltlicher Herrscher geweiht. Unter Abt Heinrich von Bingarten ( 1127-1155 ) erlebte die Reichsabtei jene glanzvollen Tage, die mit ihrem festlichen mittelalterlichen Gepräge ein Höhepunkt in Hersfelds Geschichte waren. 617 Jahre hielt das erhabene Bauwerk allen Stürmen der wechselvollen Zeitläufe stand, bis ihm der Siebenjährige Krieg zum Verhängnis wurde. Hessen/Kassel, an der Seite Hannover/Braunschweigs und Englands mit Friedrich dem Großen verbündet, war wiederholt Aufmarsch und Durchzugsgebiet der Franzosen. Zu Beginn des Jahres 1761 hatte Marschall Broglie, der Oberbefehlshaber der französischen Armee, in Hersfelds Stiftkirche des Hauptverpflegungslager eingerichtet. 80000 Säcke Mehl, 50000 Säcke Korn und Hafer und eine Million Tagesrationen für die Truppen waren hier gestapelt, und Mengen Heu und Stroh lagerten im Stiftsgelände. Am 19. Februar 1761, als vom Westen Herzog Ferdinand von Braunschweig und vom Osten preußische Husaren gegen Hersfeld anrückten, befahl Marschall Broglie vor dem Abzug in Richtung Fulda die Vernichtung der Verpflegungsbestände. Ursprünglich hatte er Hersfeld verteidigen wollen, aber den Bitten des Magistrats, der bei Kämpfen größtes Unheil für die Stadt befürchtete, nachgegeben. Damit jedoch die großen Vorräte nicht in feindliche Hände fielen, wurden sie in Brand gesteckt, und das ehrwürdige Gotteshaus brannte bis auf die Umfassungsmauern aus. Obwohl Frankreich später eine >sehr beträchtliche an die hessische Staatskasse bezahlte, blieb die Stiftsruine dem Verfall preisgegeben, bis der junge Landesbaumeister Leonhard Müller (geb. 1799 ) im Jahre 1828 die Mittel, die ihm zum Abbruch des verwitterten Gemäuers zur Verfügung gestellt wurde, in freier Entscheidung zu dessen Erhaltung verwandte und die damalige Kürfürstin Augusta derart für "das Zeugnis einer vergangenen Kultur begeisterte, dass sie in ihre Privatschatulle griff und Leonhard Müller die Rettung des "dem Untergang verfallenen Baudenkmals vollenden half. Diesem jungen Landesbaumeister haben Hersfeld und die gesamte Kulturwelt zu verdanken, dass die Stiftsruine erhalten blieb. In jüngster Zeit war die Ruine noch einmal in großer Gefahr, als die Amerikaner in Unwissenheit, was für ein bedeutsames Bauwerk sie vor sich hatten, im April 1945 dort hingebrachte deutsche Munition zu sprengen begannen. Bevor aber Schaden entstand, konnte ein beherzter Hersfelder Bürger einschreiten und weitere Sprengungen verhindern. In der Stiftruine finden seit dem Jahre 1950 im Juli bis in den August hinein die Bad Hersfelder Festspiele statt, eines der bedeutendsten Freilicht-Theaters der Republik mit großer Aufführungstradition. Sie haben den Namen der Stadt in aller Welt bekannt gemacht.